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Abnehmen – fettarme oder kohlenhydratarme Ernährung?

Beim Thema Abnehmen scheiden sich die Geister. Die einen meinen, es wäre am besten, möglichst fettarm zu essen, die anderen meinen, kohlenhydratarm (low carb) zu essen wäre die Lösung des Gewichtsproblems.

Ein Argument ist, dass manche Fette essentiell sind, der Körper sie also braucht aber nicht selber herstellen kann. Dagegen gibt es keine essentiellen Kohlenhydrate. Man kann also theoretisch ganz auf Kohlenhydrate verzichten. Ganz auf Fett zu verzichten geht dagegen auf Dauer nicht.

Wer anfängt, sich kohlenhydratarm zu ernähren, der wird zuerst sehr schnell abnehmen. Dagegen wird jemand, der anfängt fettarm zu essen, wahrscheinlich erst nach einiger Zeit eine Veränderung auf der Waage bemerken.

Der Grund für diese Unterschiede liegt jedoch nicht darin, daß kohlenhydratarme Ernährung grundsätzlich besser zum Abnehmen geeignet wäre, sondern darin, dass der menschliche Körper auf zwei Arten Energie speichert. Auf der einen Seite wird Energie als Körperfett gespeichert, dies ist bekannt und für viele auch das Problem. Auf der anderen Seite speichert der Körper aber auch Energie in Form von Glykogen, einem Kohlenhydrat.

Während der Fettspeicher riesige Mengen Energie enthalten kann, ist der Glykogenspeicher auf etwa 1600 Kalorien begrenzt. Ein Kilogramm Körperfett enthält etwa 7000 Kalorien, dagegen wiegt der gesamte Glykogenspeicher etwa 2 Kilogramm, ein Kilogramm enthält also nur etwa 800 Kalorien.

Bei kohlenhydratarmer Ernährung verbraucht der Körper zuerst seine Glykogenvorräte. Durch Einsparen von 1600 Kalorien kann man also zwei Kilogramm Körpergewicht verlieren. Das geht unter Umständen an einem Tag. Um zwei Kilogramm Körperfett zu verlieren, muss man dagegen 14.000 Kalorien einsparen. Entsprechend langsamer geht die Gewichtsabnahme.

Der Körper braucht Kohlenhydrate, zum Beispiel das Gehirn kann nicht mit Fetten ernährt werden. Wenn jetzt die Ernährung nicht ausreichend Kohlenhydrate enthält und die Glykogenspeicher leer sind, dann stellt der Körper Kohlenhydrate aus Proteinen her. Der körpereigene Proteinspeicher ist die Muskulatur. Eine kohlenhydratarme Ernährung führt also zum Abbau der Muskulatur.

Da die Muskulatur pro Kilogramm ebenfalls weniger Energie enthält als das Körperfett, geht auch diese Art der Gewichtsreduktion relativ schnell.

Das Fazit ist, durch kohlenhydratarme Ernährung kann man schnell Gewicht verlieren. Wer jedoch sein Körperfett reduzieren möchte, der sollte besser auf eine ausreichende Kohlenhydratversorgung achten und die langsamere Gewichtsabnahme in Kauf nehmen.



Artikel aus Gesundheit von Astrid Kurbjuweit am 30. Sep. 2007

2 Kommentare zu 'Abnehmen – fettarme oder kohlenhydratarme Ernährung?'


  1. Uwe sagt,

    am 3. Okt. 2007

    Wenn die Promis und Models mal mit ihrem Magerwahn aufhören würde, wären viele junge Mädchen und Frauen sicher nicht so animiert, weiter eine Diät nach der anderen zu machen um sich ungesund runter zu hungern. Aber so lange sich die Gesellschaft nicht ändert, wird eher nichts passieren.

    Langfristige gesunde Ernährung, mit wenig Fett und Zucker mit entsprechender Beimischung von Bewegung und Sport bringt sicher mehr.


  2. am 3. Okt. 2007

    Das ist natürlich richtig, aber nur ein Teil des Problems. Denn neben dem verbreiteten Schlankheitswahn gibt es auch eine größer werdende Gruppe von Menschen, die tatsächlich zu viel wiegen und die das ändern wollen. Und für die ist es nicht schön, daß ihnen überall Versprechungen gemacht werden, die letzten Endes nur zu weiterer Gewichtszunahme führen.
    Dabei ist es natürlich schwer, der Versuchung zu widerstehen, wenn auf der einen Seite die Behauptung schneller, müheloser Gewichtsabnahme steht, und auf der anderen Seite von langsamer Abnahme die Rede ist, die dann auch noch mit Anstrengung verbunden sein soll.

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