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Wege aus der Schuldenfalle

Geht man von aktuellen Statistiken aus, so gelten rund zehn Prozent aller deutschen Haushalte als überschuldet. Verwunderlich ist das kaum. Bei seit Jahren stagnierenden Reallöhnen steigen zum einen die Lebenshaltungskosten kontinuierlich und zum anderen wird der Verbraucher an allen Orten mit Werbung für Konsum- und Luxusartikel zugedröhnt. In logischer Konsequenz nehmen die Verbraucher daher einen Privatkredit nach dem anderen auf, um sich all die schönen Dinge des Lebens leisten zu können, bis ihnen ihre Schulden über den Kopf steigen. Aber auch unvorhergesehene Ereignisse wie Scheidungen, Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit können dazu führen, dass ein Verbraucher von heute auf morgen seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. In all diesen Fällen spricht man von einer Überschuldung.
Doch welche Wege gibt es, aus dieser Schuldenfalle zu entkommen?

Handelt es sich um mehrere Privatkredite, deren Raten den Kreditnehmer zu sehr belasten, so bietet sich oftmals der Weg der Umschuldung über einen neuen zinsgünstigeren Kredit an. Hierbei werden mit dem neu aufgenommenen Privatkredit alle bestehenden Verbindlichkeiten abgelöst, so dass der Verbraucher nur noch eine monatliche Rate zurückzahlen muss. Auch wenn es unter dem Aspekt des Zinsaufwandes nicht unbedingt zu empfehlen ist, kann durch eine Streckung dieses neuen Kredites auf eine längere Laufzeit die monatliche Rate und damit die Belastung für den Verbraucher merklich reduziert werden.

Sollte diese einfachste Form der Umschuldung jedoch nicht ausreichen, den Verbraucher finanziell wieder auf die Beine zu stellen, dann sollte unbedingt der Gang zu einer Schuldnerberatung oder einem auf Schuldrecht spezialisierten Anwalt in Erwägung gezogen werden. Gemeinsam mit diesen Spezialisten kann sich der Verbraucher dann einen Überblick über seine aktuelle finanzielle Situation verschaffen, indem zu allererst ein Haushaltsbuch mit allen Einnahmen und Ausgaben aufgestellt sowie die tatsächliche Höhe aller Zahlungsverpflichtungen ermittelt wird. In einem nächsten Schritt kann dann der Kontakt mit den Gläubigern gesucht werden, um beispielsweise eine Stundung, also einen Zahlungsaufschub, oder die zinsgünstige Verteilung eines Kredites auf eine längere Laufzeit zu erreichen. Wer hier als Verbraucher aktiv auf die Banken zugeht, wird oft Gesprächsbereitschaft und den Willen zur aktiven Mithilfe bei der Umschuldung erleben. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn ein Kunde, der das Gespräch mit der Bank sucht, ist dem Institut lieber, als ein Kunde, der einfach den Kopf in den Sand steckt.

Kann der Verbraucher aber trotz aller Bemühungen keine Übereinkunft mit seinen Gläubigern treffen oder ist der Schuldenberg schlicht zu erdrückend, so hilft oftmals nur noch der Weg über eine so genannte Privatinsolvenz. Dieses 1999 eingeführte Verfahren ermöglicht es auch hoffnungslos überschuldeten Privatpersonen, nach einer gewissen Zeit von ihrer erdrückenden Schuldenlast loszukommen und wieder ein geregeltes Leben zu führen. Beantragt werden kann eine Privatinsolvenz von jedem. Zuerst wird dabei über einen Anwalt oder eine Schuldnerberatungsstelle versucht, eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Scheitert dieser Einigungsversuch, geht das Verfahren ans Amtsgericht, wo die Privatinsolvenz des Verbrauchers eröffnet wird.

Dem Verbraucher wird ab diesem Tag ein Treuhänder zur Seite gestellt, der über die Verwendung und Verteilung des Vermögens seines Mandanten wacht. In einer mit dem Verfahren beginnenden Phase von sechs Jahren muss der insolvente Verbraucher auf jeden Fall einer geregelten Arbeit nachgehen und den pfändbaren Teil seines Einkommens an die Gläubiger abführen. Nach Ablauf dieser Phase beantragt er dann eine Befreiung von seinen Restschulden. Hat er sich während der sechs Jahre keine Vergehen im Rahmen der Privatinsolvenz geleistet, wird ihm diese Befreiung erteilt und er ist ab da an schuldenfrei.


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Artikel aus Finanzen von Daniel Franke am 22. Aug. 2007

Ein Kommentar zu 'Wege aus der Schuldenfalle'


  1. Uwe sagt,

    am 22. Aug. 2007

    Der Weg zur Schuldenfeiheit ist steinig und mit vielen Entbehrungen verbunden aber wenn es einmal geschafft ist, dann lebt es sich ganz anders. Freier. Jedem viel Erfolg dabei.

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